Oksanas Weg in den Arbeitsmarkt
Unterstützung für Jugendliche
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Mit Mut zum neuen Job.
Wir von der KAUSA-Landesstelle Mecklenburg-Vorpommern begleiten junge Migrant*innen auf ihrem Weg in den Beruf. Gemeinsam mit ihnen suchen wir nach Perspektiven, helfen bei der Orientierung und dabei, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Eine unserer Erfolgsgeschichten ist Oksana aus der Ukraine: Im April 2025 kam sie zu unserem Workshop „Besonderheiten der beruflichen Integration in der Region Mecklenburgische Seenplatte“ – auf der Suche nach Unterstützung beim Schreiben ihres ersten deutschen Lebenslaufs.
Integrationsweg: Sprache, Kultur, Beruf
Drei Monate lang besuchte Oksana einen Orientierungskurs an unserem Standort in Waren (ÜAZ-Waren) , lernte intensiv die deutsche Sprache und machte sich mit den Besonderheiten und Traditionen der deutschen Gesellschaft vertraut.
„Ohne Sprachkenntnisse ist es schwierig, sich zu integrieren. Daher habe ich viel Zeit in Selbststudium und Kurse investiert. Das KAUSA-Projekt half mir zu verstehen, wo ich weiterführende Sprachkurse finden, wie ich meine kommunikativen Fähigkeiten verbessern und
meine Abschlüsse anerkennen lassen kann“, erzählt Oksana.
In der Ukraine studierte Oksana Sozialarbeit, doch in Deutschland entschied sie sich, den Bereich Gastronomie auszuprobieren.
Während des Kurses im ÜAZ-Waren lernte sie Yanis kennen, einen Mitarbeiter eines familiengeführten Restaurants, dessen Besitzer selbst einen Migrationshintergrund haben. Dieses Kleinunternehmen setzt sich aktiv für die Unterstützung von neuen Mitarbeiter*innen ein, insbesondere von Menschen, die selbst Migrationswege hinter sich haben.
„Die Saison in Waren ist sehr lebhaft, wir haben viele Gäste, darunter auch viele Tourist*innen aus Deutschland bzw. dem Ausland. Meine Sprachkenntnisse und mein kultureller Hintergrund sind hier wirklich hilfreich“, erzählt Oksana, die zunächst ein Praktikum absolvierte und seit Juni fest zum Team gehört.
Oksana ist bereit für neue Herausforderungen. Schnelle Anpassung ist nötig.
Oksana, wie ist dir der Einstieg trotz Sprachbarriere gelungen?
„Am Anfang war es nicht einfach. Ich hatte noch nie im Servicebereich gearbeitet, selbst die Grundprinzipien des Gästeservices waren neu für mich. Aber ich war sehr motiviert, habe die Speisekarte gelernt, die Regeln der Gastfreundschaft verinnerlicht und dank meiner Kolleg*innen schnell Fortschritte gemacht. Unser Team ist sehr geduldig und hilfsbereit.“
Welche Tätigkeiten machen dir besonders Spaß?
„Mir gefällt der Kontakt zu den Gästen und die Zusammenarbeit im Team. Die Atmosphäre ist sehr freundlich, wir unterstützen uns gegenseitig.“
Im kommenden Januar möchte Oksana einen neuen Deutschkurs beginnen und plant, das Lernen mit ihrer Arbeit zu verbinden. Sie ist überzeugt, dass der tägliche Kontakt mit Gästen im Restaurant ihre Sprachkenntnisse erheblich verbessert.
Was möchtest du in Zukunft noch lernen?
„Ich arbeite gerne mit Kindern, in der Ukraine habe ich Sozialarbeit studiert. Außerdem träume ich davon, Tierärztin zu werden und eines Tages ein Tierheim zu eröffnen.“
Die Sicht des Arbeitgebers
Yanis, ein Vertreter des Restaurants, betont, dass auch seine Familie einen Migrationshintergrund hat. Das helfe ihm, die Bedürfnisse von neuen Mitarbeiter*innen besser zu verstehen.
Was hat dich motiviert, jemanden mit anderer Herkunft einzustellen?
„Ich habe sofort Oksanas Motivation und ihren ernsthaften Ansatz bemerkt. Wir wissen selbst, wie wichtig es ist, eine Chance zu bekommen, wenn man neu im Land ist. Oksana sieht die Arbeit in Deutschland als eine große Möglichkeit und Perspektive, und das zeigt sich in ihrem Einsatz und ihrer Flexibilität. Ihre interkulturelle Erfahrung ist für uns ein echter Gewinn.“
Gibt es Vorteile, Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund im Team zu haben?
„Ja, unbedingt! Vielfalt steigert Kreativität, Produktivität und das Verständnis der Gäste. In einem diversen Team herrscht mehr Respekt, und das kommt dem Geschäft zugute.“
Gleichzeitig betont Yanis, dass die Integration neuer Mitarbeiter*innen nicht ohne Herausforderungen verläuft.
„Die Sprachbarriere ist die größte Hürde. Aber mit Geduld, Schulungen und Teamunterstützung lassen sich diese Probleme schnell überwinden.“
Zum Schluss gibt Yanis anderen Kleinunternehmer*innen noch einen Rat:
„Schaffen Sie eine wertschätzende Atmosphäre, nutzen Sie Praktika als Einstiegsmöglichkeit, unterstützen Sie die Sprachförderung und greifen Sie auf Unterstützungsprogramme zurück. Das ist sowohl für das Unternehmen als auch für die Gesellschaft ein Gewinn.“
Die Geschichte von Oksana und dem von Migranten gegründeten Restaurant zeigt, dass die Kombination aus Motivation, Unterstützung und Offenheit gegenüber kultureller Vielfalt den Weg zum Erfolg ebnen kann. So entstehen neue Chancen und Wege für beide Seiten.